Dienstag, 12. Januar 2010

Was die Käßmann-Kritiker eigentlich sagen wollten

Peace, Paix, Paz, Pace, Frieden, Vrede, PaxImage by Pink Sherbet Photography via Flickr
"Nichts ist gut in Afghanistan. All diese Strategien, sie haben uns lange darüber hinweggetäuscht, dass Soldaten nun einmal Waffen benutzen und eben auch Zivilisten getötet werden. Das wissen die Menschen in Dresden besonders gut! Wir brauchen Menschen, die nicht erschrecken vor der Logik des Krieges, sondern ein klares Friedenszeugnis in der Welt abgeben, gegen Gewalt und Krieg aufbegehren und sagen: Die Hoffnung auf Gottes Zukunft gibt mir schon hier und jetzt den Mut von Alternativen zu reden und mich dafür einzusetzen. Manche finden das naiv. Ein Bundeswehroffizier schrieb mir, etwas zynisch, ich meinte wohl, ich könnte mit weiblichem Charme Taliban vom Frieden überzeugen. Ich bin nicht naiv. Aber Waffen schaffen offensichtlich auch keinen Frieden in Afghanistan. Wir brauchen mehr Fantasie für den Frieden, für ganz andere Formen, Konflikte zu bewältigen. Das kann manchmal mehr bewirken als alles abgeklärte Einstimmen in den vermeintlich so pragmatischen Ruf zu den Waffen. Vor gut zwanzig Jahren haben viele Menschen die Kerzen und Gebete auch hier in Dresden belächelt...."
Was bedeutet es, wenn dieser Abschnitt zum Thema Afghanistan in der Neujahrspredigt der EKD-Ratsvorsitzenden Käßmann - den jedermann Wort für Wort online nachlesen konnte und kann - aus verschiedenen Lagern so scharfen Widerspruch und Ablehnung erfährt? Doch eigentlich, dass die Kritiker dies sagen wollten:
"Alles ist gut in Afghanistan. Soldaten benutzen Waffen und es werden eben auch Zivilisten getötet. Uns werden weitere Strategien einfallen, die deutsche Öffentlichkeit darüber hinwegzutäuschen.
Das wissen die Menschen in Dresden besonders gut! Wir brauchen mehr Menschen, die vor der Logik des Krieges erschrecken, damit sie darauf verzichten, ein klares Friedenszeugnis in der Welt abzugeben und gegen Gewalt und Krieg aufzubegehren. Unser Ziel ist, dass sie sagen:
Eine Hoffnung auf Gottes Zukunft haben wir nicht.
Alternativen zu unserem Handeln in der Gegenwart brauchen wir nicht.
Denn Waffen schaffen doch ganz offensichtlich Frieden in Afghanistan.
Wir brauchen sonst keine Fantasie für den Frieden. Andere Formen der Konfliktbewältigung sind überflüssig. Sie würden bei weitem nicht so viel bewirken wie unsere Einigkeit im pragmatischen Ruf zu den Waffen.
Soll bloß keiner auf die Idee kommen, Kerzen anzuzünden und Gebete zu sprechen, wie vor gut zwanzig Jahren in Dresden ..."
Oder?
Wir werden sehen, wie es nach dem "vertrauensvollen Gespräch" nun weitergeht.


2 Kommentare:

  1. Die Dinge sind relativ. Waffen können durchaus Frieden schaffen, es müssen halt genügend eingesetzt werden. Man darf feststellen, daß es möglicherweise Spuren von Intilligenz auf diesem Planeten gibt, allerdings läuft es nicht auf zwei Beinen.

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  2. sorry, Intilligenz=Intelligenz

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